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IMPOSANTE RESIDENZEN WIE

die von Karacamirli

bezeugen die Vitalität des Perserreiches auch in den Jahr­

zehnten nach den fehlgeschlagenen Versuchen, Griechen­

land zu unterwerfen. Der Großkönig war offenkundig gewillt,

unter erheblichemmateriellemEinsatz die Herrschaft in die­

ser Randregion zu festigen. Während die Perser in bereits

hoch entwickelten Reichsteilen bestehende Anlagen über­

nahmen – etwa den Palast Nebukadnezars in Babylon oder

den Kroisospalast in Sardis –, sahen sie sich imKaukasus, wo

sie keine repräsentative einheimische Bautradition vorfanden,

gezwungen, Paläste nach persischem Vorbild zu errichten.

Entgegen dem verbreiteten Vorurteil waren die Perser bis zum

Ende ihrer Herrschaft militärisch und politisch schlagkräf­

tig. 456 v. Chr. versetzten sie der athenischen Hybris einen

empfindlichen Dämpfer, als der persische Feldherr Mega­

byzos im Nildelta ein athenisch-ägyptisches Heer entschei­

dend besiegte. Auch die Rückgewinnung der ostgriechischen

Städte in Kleinasien haben die Perser geschickt betrieben

und spätestens mit dem Königsfrieden 387 v. Chr. faktisch

erreicht. Noch sieben Jahre vor Beginn des Alexanderzuges

hat Artaxerxes III. das zwischenzeitlich verlorene Ägypten

wieder zurückerobert.

ANDERS ALS DIE MAKEDONEN

und Griechen imGefolge

Alexanders haben die Perser in den eroberten Gebieten meist

nur geringe archäologische Spuren hinterlassen; das hängt

mit ihrer pragmatischen Regierung zusammen. Sie grif­

fen möglichst wenig in die bestehenden Verhältnisse in den

unterworfenen Ländern ein, weswegen ihre Herrschaft nur

selten als drückend empfunden wurde. Unterworfene Fürsten

konnten bisweilen eigenmächtig handeln, solange sie Tribute

entrichteten und im Kriegsfall Truppen stellten.

Für die meisten Griechen, selbst für Athener, war das Per­

serreich außerdem keineswegs das »Reich des Bösen«. So

wandte sich Themistokles, der Sieger von Salamis, als er

471 v. Chr. durch das »Scherbengericht« aus seiner Hei­

matstadt Athen verbannt worden war, nach Persien. König

oben

Grundrissplan des Propylons auf dem Ideal Tepe (Abb. 8).

rechts

Ansicht des Propylons und des Palastes von Osten

(Rekonstruktionszeichnung, Abb. 7).

daneben

Grubenhaus bei Dara Yatax (Abb. 10).

rechts oben

Plan der Palastterrasse von Persepolis (Hadisch und

Tripylon rot markiert, Abb. 9).

Rekonstruktionszeichnung: Florian Knauss | Tobias Bitterer | Ferdinand Haschner