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»Eine so ordentliche Stadt, dass sogar die Zeitungen

in aufgestellten Kästen frei verkauft werden«

Künstler aus Burkina Faso nehmen München in den Blick

Text und Fotos:

Harouna Marané/Issa Nikiema/Nomwindé Vivien Sawadogo

Die Fotografen Nomwindé Vivien Sawadogo, Issa Nikiema und Harouna Marané aus Burkina Faso waren im Mai 2017

als Stipendiaten im internationalen Künstlerhaus Villa Waldberta zu Gast und haben sich in ihrer temporären Heimat

München umgeschaut. Die Ausstellung »Der urbane Raum: Ougadougou/München« in der Aspekte Galerie der MVHS

im Gasteig im Rahmen des Projekts »Die Afrikanische Revolution – Burkina Faso 2014« präsentierte vom 30.3.-5.6.2017,

was ihnen dabei aufgefallen ist. Das Projekt wurde initiiert und organisiert von Peter Stepan, dem früheren Leiter des

Goethe-Instituts in Burkina Faso und Ruanda in Zusammenarbeit mit der Aspekte Galerie der Münchner Volkshochschule.

München – die Bayerische

Sie ist eine schöne, touristische und so ordentliche Stadt,

dass sogar die Zeitungen in aufgestellten Kästen frei

verkauft werden.

Der Bayer, die Bayerin lieben und respektieren ihre

Tradition, sie ziehen ihre schönsten Trachten nur für ein

Bier im Wirtshaus an.

Ich habe schon einige europäische Städte bereist. Aber

das bayerische Leben hat mich besonders beeindruckt.

Durch meinen Aufenthalt im Künstlerhaus Villa

Waldberta konnte ich diese Kultur auch ein bisschen

selber leben und habe mich sehr gefreut, das

bayerische Lebensgefühl voller Charme, Überraschungen

und bunter Entdeckungen kennen zu lernen.

Es war wirklich ein Glück, die verschiedenen Aspekte

einer Kultur zu erleben, die offen ist für Modernität,

ohne jedoch ihre Traditionen zu vergessen.

Nomwindé Vivien Sawadogo

Nomwindé Vivien Sawadogo

, 1981 geboren in Dapoya/

Ouagadougou, ist ein junger burkinischer Fotograf. Schon sehr

früh begeisterte er sich für das Medium Fotografie, das

er selbst als »Medium der Zeugenschaft« bezeichnet. Seine

Recherchen führen ihn über die Themenkomplexe der eth-

nischen Vergangenheit und der ästhetisch und soziologisch

konnotierten traditionellen Praktiken, die in den jüngeren

Generationen heute durch Tattoos und Piercings ihre Paralle-

len ziehen. Mit einem respektvollen Blick greift er Motive

zerstörter Kulturstätten, Landschaften und bröckelnder Denk-

mäler auf und porträtiert das »einfache Volk«, wie Schmiede

oder Bergarbeiter – Motive, die für die breite Öffentlich-

keit meist unbekannt bleiben. Damit möchte er ein würdevolles

Zeugnis und sein Einvernehmen mit der eigenen Geschich-

te darlegen. Sawadogo ist außerdem Vorsitzender der

l’Association Burkina Imagerie.

links

Nomwindé Vivien Sawadogo:

»L´embellissement de la ville« (2017) – Stadtverschönerung.

unten

Nomwindé Vivien Sawadogo:

»Lecture libre« (2017) – Freie Lektüre.

aviso 3 | 2017

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