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1. Auftrag und Profil der Fachschaftsleitung

Die Fachschaftsleitung am Gymnasium in Bayern

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Schulleiter die Initiative nicht von sich aus ergreift, sollte die Fachschaftsleiterin

bzw. der Fachschaftsleiter um ein Erstgespräch bitten.

So wie das Schulleitungsteam eine entscheidende Rolle spielt, wenn es um die

Gestaltung des Profils der gesamten Schule geht, hat die Fachschaftsleitung

prägenden Einfluss auf das Profil des einzelnen Faches. Dies manifestiert sich

in der Repräsentanz des Faches durch die Fachschaftsleiterin bzw. den

Fachschaftsleiter in der Lehrer- bzw. Klassenkonferenz und in Dienstbe-

sprechungen der Fachschaftsleitungen sowie

in der positiv besetzten Präsenz einer gut aufgestellten Fachschaft in der

Wahrnehmung der Schulgemeinschaft – primär aufgrund eines fach-

lich wie pädagogisch durchgehend hochwertigen Unterrichts, aber je

nach Profil auch aufgrund attraktiver (Entwicklungs-) Projekte über den

stundenplanmäßigen Unterricht hinaus (z. B. fachspezifischer Beitrag zu

übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen, Projektvorstellungen ver-

schiedener Art, Präsenz bei Schulmessen und an Tagen der offenen Tür).

1.2 Zum Selbstverständnis der Fachschaftsleiterin bzw.

des Fachschaftsleiters

Verantwortlich wahrgenommene Führung hat ihr Ziel klar vor Augen und ar-

beitet, eingebettet in das Schulentwicklungsgeschehen als Ganzes, teamori-

entiert und professionell darauf hin. Um die vielfältigen und anspruchsvollen

Aufgaben im Rahmen der Unterrichtsentwicklung und der Qualitätssicherung

wahrnehmen zu können, müssen sich Fachschaftsleiterinnen und Fachschafts-

leiter neben der grundlegenden fachlichen Kompetenz weiterer Aspekte ihrer

Rolle bewusst sein und gewisse psychosoziale Kompetenzen mitbringen bzw.

bereit sein, diese zu erwerben. Entscheidend ist dabei die Haltung, aus der

sich ihre Kompetenzen speisen. Neben weichen Faktoren wie der Begeisterung

und dem Engagement für das Fach bzw. den Beruf zählen dazu vor allem

personale Faktoren, die auf der Basis von Selbstreflexion und der Bereitschaft,

sich selbst und sein Handeln immer wieder zu hinterfragen, erworben und mit

der Zeit ausgebaut werden können. So lässt sich die Fähigkeit, teamorientiert

zu arbeiten, ebenso positiv beeinflussen wie das Repertoire an prozessorien-

tierten Maßnahmen der Gruppenleitung, die die Lehrkräfte zur Partizipation

animieren. Je stärker Entscheidungen innerhalb der Fachschaft von allen mit-

beeinflusst und getragen werden können, umso mehr Zufriedenheit herrscht

und umso stärker ist die Fachschaftsarbeit von gegenseitigem Vertrauen und

Glaubwürdigkeit der Fachschaftsleitung als fachliche Führungskraft geprägt.

Die folgende Grafik zeigt grundlegende Aspekte fachlicher Führung, zwischen

denen Fachschaftsleiterinnen und Fachschaftsleiter flexibel oszillieren kön-

nen müssen, wenn sie ihrer Rolle gerecht werden wollen. Die helfende und

unterstützende Seite der Führungsrolle wird dadurch, dass man Ergebnisse

einfordert und dem Dienstvorgesetzten über den Beitrag des Einzelnen zum

Gesamtergebnis im Rahmen der dienstlichen Beurteilung Rechenschaft ablegt,

nicht geschmälert oder gar zunichte gemacht.

Profil des Faches

Haltung

Führungsrolle