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1. Auftrag und Profil der Fachschaftsleitung

Die Fachschaftsleitung am Gymnasium in Bayern

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sich klar auszudrücken,

komplexe Gesprächsgegenstände und -verläufe zu strukturieren,

viel Zeit und Genauigkeit auf die Zielklärung zu verwenden,

bestimmte, als wichtig erkannte Inhalte in den Fokus zu rücken,

Raum für den Diskurs aller Beteiligten zu lassen und diese Phasen beson-

ders sorgfältig zu strukturieren,

für die Durchsetzung von Vorgaben und Vereinbarungen zu sorgen, in-

dem deren Umsetzung eingefordert wird und,

wenn der Kontext dies erforderlich macht, durch Beurteilung und Bewer-

tung von Sachverhalten klar Stellung zu beziehen.

Entscheidend ist auch hier die dahinterstehende Haltung. Ohne die Bereit-

schaft, sich auf das Gegenüber einzulassen und die eigene Sicht der Dinge

infrage zu stellen, lassen sich auftretende Missverständnisse nicht ausräumen.

Und ohne die Bereitschaft zu einer gewissen Flexibilität bei der Durchführung

und Umsetzung von erforderlichen bzw. vereinbarten Maßnahmen, ist es sinn-

los, die Beteiligten einzubeziehen.

Ferner gilt es, die eigene Rolle anzunehmen und sich der Realität in Form der

Verantwortung gegenüber dem Schulganzen, die damit einhergeht, bewusst

zu sein. Es liegt in der Verantwortung der Fachschaftsleiterin bzw. des Fach-

schaftsleiters als fachlicher Führungskraft, immer wieder das gemeinsame

höher zu gewichtende Interesse aller Beteiligten im Auge zu behalten, die Si-

cherung und Verbesserung der Unterrichtsqualität sowie die Vergleichbarkeit

der Anforderungen zum Wohl der Schülerinnen und Schüler. Dazu ist es not-

wendig, die eigenen Interessen zu hinterfragen, andere berechtigte Interessen

zu berücksichtigen und – soweit möglich – auf einen Ausgleich hinzuwirken.

Dies gelingt umso leichter, je bewusster die Führungskraft im System Schule

kommuniziert, indem sie zunächst aufmerksam zuhört und nachfragt, bevor

sie sich selbst ein Urteil bildet.

Daneben haben die kommunikativen Aufgaben der Fachschaftsleitung noch

einen eher technischen Aspekt, indem die Fachschaftsleiterin bzw. der Fach-

schaftsleiter durch die Sammlung und Weitergabe von Informationen die Ar-

beit der Fachkolleginnen und -kollegen unterstützt und erleichtert. Besonders

neue Fachschaftsmitglieder sind auf einen zuverlässigen Informationsfluss an-

gewiesen. Die Fachkolleginnen und -kollegen müssen sich darauf verlassen

können, dass die Führungskraft sie auf zwingend zu beachtende Informatio-

nen hinweist. Zudem benötigen sie beispielsweise bei Fragen zu Aufgabenstel-

lung, Anforderungsniveau, Korrektur und Bewertung von Leistungserhebun-

gen die Informationen der Fachschaftsleitung.

Unabhängig davon sind alle Lehrkräfte verpflichtet, sich über die amtlichen

Veröffentlichungen zu unterrichten (§ 17 LDO). Das bedeutet, dass keine Lehr-

kraft die Fachschaftsleitung oder die Schulleitung für Versäumnisse hinsichtlich

der eigenen Informationspflicht verantwortlich machen kann, soweit die Zu-

gänglichkeit der Informationen gewährleistet ist.

Flexibilität

Verantwortung

Informationen