Die Fachschaftsleitung am Gymnasium in Bayern
20
2. Aufgaben: Unterstützen – Beraten – Gestalten – Entwickeln
2.1.1 Fachsitzungen
Jede Fachsitzung ist so gestaltet, dass sie von den Fachkolleginnen und
-kollegen als Gewinn für die tägliche Arbeit als Lehrkraft empfunden wird. Sie
sollte deshalb zunächst als Forum für einen intensiven Meinungs- und Erfah-
rungsaustausch dienen und hierfür von unnötigen Inhalten, die sich schriftlich
erledigen lassen, entlastet werden. Es empfiehlt sich, die erste Fachsitzung
möglichst früh im Schuljahr anzusetzen, um sie für Koordinierungsaufgaben
nutzen zu können. Bei Gesprächsbedarf können im Laufe des Schuljahres wei-
tere Fachsitzungen folgen. Spätestens am Ende des zweiten Schulhalbjahres
empfiehlt sich die zweite Fachsitzung zur Reflexion des ablaufenden und zur
Vorbereitung des kommenden Schuljahres.
Fachsitzungen können sowohl einen informierenden (bzw. koordinierenden)
Charakter als auch einen vorwiegend konzipierenden Charakter haben. Unter-
schiedliche Anforderungen an die Gestaltung von Fachsitzungen ergeben sich
auch aus der Größe der Fachschaft (Mitgliederzahl) und ihrer Zusammenset-
zung (z. B. Dominanz bestimmter Fächerkombinationen, Anteil an neuen Lehr-
kräften und Referendarinnen und Referendaren etc.). Die sorgfältige Planung
und Strukturierung der Sitzung sind für deren Gelingen von großer Bedeutung
– unabhängig von Größe und Heterogenität der Fachschaft und von der ge-
wählten Form der Fachsitzung.
Gewinn bringend sind auch schul- und schulartübergreifende Fachsitzungen
(vgl. 2.4).
Die Fachsitzung erfüllt vielfältige Aufgaben:
•
Sie bietet der gesamten Fachschaft und ggf. der Schulleiterin bzw. dem
Schulleiter einen Ort der Beratung, der Aussprache und der Beschluss-
fassung (z. B. zu Fragen der Didaktik und der Lehrpläne, der Einführung
neuer Lehr- und Lernmittel, der Verteilung des Unterrichtsstoffs, der fach-
lichen Progression und der Akkumulierung fachlicher Kompetenzen, vgl.
S. 7 und S. 23).
•
Sie ist Forum der Fachschaft zur Bündelung von Aktivitäten und Vertei-
lung von Aufgaben (etwa Betreuung von Wettbewerben, Organisation
von Austauschprogrammen etc.).
Meinungs- und
Erfahrungs-
austausch
Gestaltung
Aufgaben