Johanna Maier (18)
St.-Gotthard
Gymnasium
Niederalteich
Ungarn (2014/15)
Ein Austauschjahr
ist wie eine Achterbahnfahrt. Vor der
Fahrt ist man aufgeregt und fasziniert.
Man kann es kaum erwarten. Auf
einmal geht es schnell, man muss
einsteigen und bekommt ein leicht
mulmiges Gefühl. Dann gibt es Tiefs
und Hochs. Es geht schnell. Wenn es
dem Ende zugeht, ist man ein bisschen
traurig, dass es schon vorbei ist, und
ein bisschen stolz, dass man es erlebt
hat, und eigentlich würde man am
liebsten sitzen bleiben und nochmal
fahren. Da ich schon immer längere
Zeit im Ausland verbringen wollte, war
sofort klar, dass es mich entweder
nach der 10. Klasse oder nach dem
Abitur in eine fremde Kultur verschla-
gen würde. Nach einigen Recherchen
fand ich das Stipendium Botschafter
Bayerns und mit Vorbereitungssemi-
naren, auf denen man auch Gleichge-
sinnte kennenlernte, wurde man auf
sein Auslandsjahr, in meinem Fall
in Ungarn, vorbereitet. Obwohl die
meisten Fragen dadurch beantwortet
wurden, ist man natürlich gespannt,
welche Gastfamilie und Schule einen
erwarten. Kein Auslandsjahr ist wie
das andere. Und selbst wenn es
Probleme gibt, lernt man schnell, damit
umzugehen und sie zu lösen. In meiner
Gastfamilie wurde nur Ungarisch
geredet, was mir sehr stark beim
Erlernen der Sprache geholfen hat.
Thomas Degkwitz (17)
Pestalozzi-Gymnasium
München
Ungarn (2015/16)
Zunächst war da
einfach die Idee: Ich will
ins Ausland! Ich hatte die Inspiration
direkt aus meiner Familie, meine
Schwester war schon im Ausland
gewesen. Mich reizte das Unbekannte,
eine Kultur, von der ich nur sehr wenig
wusste: Ich entschied mich für Ungarn.
Als ich ins Flugzeug stieg, fühlte ich
mich durch die Vorbereitung von Youth
for Understanding (YFU) gewappnet
für das Abenteuer Ausland. Diese
Organisation hat mir rückblickend in
vielen verschiedenen Situationen
geholfen. Während des Jahres habe ich
verschiedenste Erfahrungen sammeln
können. Zum einen die Sprache und
damit eng zusammenhängend die
Lebensweise der Ungarn. In so einem
stressigen und vielseitigen Jahr lernt
man viel über sich selbst, über seine
Ängste und Stärken. Auch die Men-
schen im Gastland konnten Erkennt-
nisse über ihre Sichtweise auf die Welt
sammeln, indem man ihnen seine
eigene Kultur verständlicher macht.
Man merkt: Ein Austauschjahr ist
wahnsinnig wertvoll. Einmal für dich
als Schüler aber auch für alle aus
deinem Umfeld. Man trägt zu einem
allgemeinen Reflektionsprozess bei,
der die Sichtweise auf verschiedene
Kulturen ändert. Jeder neue Tag war
eine Art Erlebnis und wenn ich könnte,
würde ich morgen nach Budapest
aufbrechen, um wieder in diese Welt
eintauchen zu dürfen.
Pia Jorda (17)
Gymnasium
Geretsried
Japan (2015)
2015 bin ich für
ein Jahr nach Japan
gegangen. Meine Wahl fiel deswegen
auf Japan, weil ich unbedingt eine
Sprache aus dem ostasiatischen Raum
lernen wollte und ich die verschnörkel-
ten Schriftzeichen schon immer
hübsch gefunden hatte. Angefangen
mit einem Intensivkurs gewann ich
erste Japanischkenntnisse, bevor es
ein halbes Jahr nach der Zusage
schließlich ab zu meiner lieben neuen
Familie nach Osaka ging. Klar hat
dieses Austauschjahr an manchen
Stellen meine Grenzen ausgetestet,
doch letztendlich hat es mir zu einer
viel stärkeren Persönlichkeit verholfen.
Bessere Chancen im späteren Berufs-
leben standen für mich dabei gar nicht
im Vordergrund – ich habe auf der
anderen Seite der Welt ein zweites
Zuhause gewonnen, zu dem ich jeden
Sommer gern zurückkehre, das be-
deutet mir viel mehr. Ich würde jeder-
zeit meine Koffer packen und ein
weiteres Land mit seinen Menschen
und seinem Rhythmus so intensiv
kennenlernen.
| ao
Mama, ich bin dann mal weg
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