werden Bibliotheken von den Bürgerinnen und
Bürgern vielfach auch außerhalb der üblichen
Öffnungszeiten als Treffpunkte neu entdeckt.
MEHR ALS BÜCHER
Bibliotheken bieten nicht nur einen Crossover
verschiedener Medientypen. Sie vermitteln auch
die Kompetenzen zur Nutzung der neuen Medien.
In Bibliotheken treffen sich Schülerinnen und
Schüler ebenso wie Seniorinnen und Senioren,
um beispielsweise unter Anleitung von Medien-
pädagogen die neuesten Smartphones oder Tab-
let-PCs auszuprobieren. Dabei lernen sie das Neu-
este zu Themen wie Datenroaming, Sicherheit
und Datenschutz, Kontakteverwaltung und Pod-
casting oder das Handling des jeweiligen App-
Stores. Die sich rasant entwickelnde Medien-
landschaft stellt für Bibliotheken ebenso eine
Herausforderung wie eine Chance dar. Einerseits
müssen sie sich selbst technisch und fachlich
weiterentwickeln. Andererseits können sie ihren
Nutzerinnen und Nutzern ein nicht-kommerzielles
Umfeld bieten, in dem sie neutral über die tech-
nischen Möglichkeiten und Angebote der neuen
Medien informieren.
GRUNDBILDUNG
Seien es SMS-Nachrichten oder Texte auf Inter-
netseiten, Romane, Fachliteratur oder einfach nur
Straßenschilder – wer sie nutzen will, muss lesen
können. Lesekompetenz ist eine Schlüsselquali-
fikation in allen Lebenslagen. Dennoch gibt es in
Deutschland gemäß der 2011 erfolgten Unter-
suchung „leo. – Level-One Studie“ ca. 7,5 Millio-
nen Menschen, die allenfalls einzelne Sätze lesen
oder schreiben können. Zusammenhängende
Texte bleiben für sie unverständlich. Vier Prozent
der erwerbsfähigen Bevölkerung – das sind mehr
als 2 Millionen Menschen in Deutschland – kön-
nen maximal einzelne Wörter lesen oder schrei-
ben, nicht aber ganze Sätze.
Lesenacht in der Gemeinde-
bücherei Reit im Winkl
© Anja Schaub
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