PAPIERLOS PUBLIZIEREN
Wissenschaftliches Publizieren erlebt mit dem
digitalen Wandel einen revolutionären Umbruch.
Vor allem in der Medizin und in den naturwissen-
schaftlichen Disziplinen erscheinen aktuelle For-
schungsergebnisse mittlerweile zuerst im Netz,
sofern sie überhaupt noch gedruckt werden. In
vielen weiteren wissenschaftlichen Disziplinen
entwickelt sich das Publikationsverhalten ähn-
lich. Wissenschaftliche Bibliotheken reagieren
darauf nicht nur mit neuen Zugängen zum digital
verfügbaren Wissen. Sie entwickeln auch neue
Angebote, mit denen Mitglieder ihrer Hochschule
selbst hochwertige elektronische Publikationen
erstellen können, so dass die Ergebnisse ihrer
Forschung öffentlich zugänglich werden. Das för-
dert den Wissenschaftstransfer und die Kommu-
nikationsstruktur in Bayern.
Bibliotheken bekennen sich zur „Berliner Erklä-
rung über den offenen Zugang zu wissenschaft-
lichem Wissen“. Darin wird „der offene Zugang
oder ‚Open Access‘ als eine umfassende Quelle
menschlichen Wissens und kulturellen Erbes“ defi-
niert. Open-Access-Veröffentlichungen gewähren
allen Nutzerinnen und Nutzern unwiderruflich das
freie, weltweite Zugangsrecht und ihre Nutzung.
Darüber hinaus haben die bayerischen wissen-
schaftlichen Bibliotheken ihre gemeinsam mit den
Ländern Berlin und Brandenburg betriebene Kata-
logdatenbank „B3Kat“ bereits als Linked Open
Data bereitgestellt: Über 25 Millionen Datensätze
stehen damit für jedermann zur freien Nachnutzung
bereit.
FORSCHUNGSDATEN
NUTZBAR MACHEN
Seien es Inhaltsstoffe von Wasserproben, Tem-
peraturmessungen oder Patientenbefragungen –
Wissenschaft wertet heute in großem Ausmaß
Daten aus und erzeugt selbst laufend große Men-
gen an elektronischen Daten. Viele Forschungs-
arbeiten sind ohne zugehörige Messdaten weder
verifizierbar noch wiederholbar. Daher müssen
auch Forschungsdaten erschlossen, publiziert
und mit den Auswertungen verknüpft werden.
Wissenschaftliche Bibliotheken werden in enger
Abstimmung mit den Forscherinnen und Forschern
neue Systeme entwickeln, um Forschungsdaten
zu identifizieren, zu publizieren und dauerhaft
nutzbar zu halten.
Lesesaal der Zentralbibliothek
der Universität Bayreuth
© UB Bayreuth, Foto: Ute Lauer
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