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Was bleibt?

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Einsichten und Perspektiven Themenheft 1 | 15

Cathy Hu

Ich habe angefangen, meine Umgebung anders wahrzunehmen. Alles, was Menschen sagen

und wieso. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man nicht alles, was andere tun,

akzeptieren muss, wenn diese Handlungen anderen schaden.

Lea Himmel

Ich konnte und wollte nicht verstehen, warum sich die breite Masse Deutschlands nicht

gewehrt hat, sich nicht für ihre jüdischen Mitbewohner eingesetzt hat. So geht es mir auch

heute noch. Jedes Mal, wenn nur irgendein abwertender Kommentar über Juden oder Men-

schen, die angeblich weniger wert sind, kommt, werde ich ziemlich schnell ärgerlich. Ich

versuche dann, diesen Menschen zu erklären, was sie gerade gesagt haben. Ich frage sie,

ob sie genau wissen, was diesen Bevölkerungsgruppen in der Zeit des Nationalsozialismus

angetan wurde.

Johannes Probst

Es ist wichtig, dass sich jeder fundierte Meinungen bildet und nicht alles glaubt, was er hört.

Durch die Interviews ist mir die Größe des Problems heutigen Rechtsextremismus‘ bewuss-

ter geworden. Auch politische Gleichgültigkeit und Desinteresse und die Manipulierbarkeit

der Menschen bilden Gefahren, die ein solches Desaster wieder möglich machen können.

Jessica Erli

Heutzutage ist es ja häufig so, dass vor allem Jugendliche dazu neigen, „Scherze“ über die

Person Hitler und seine Weltanschauung zu machen. Vor allem direkt nach der Reise habe

ich sehr sensibel auf so etwas reagiert, manchmal fast schon wütend. Als die Menschen im

Altenheim von ihren Schicksalen erzählt haben, haben wir mit ihnen mitgefühlt, mitgelitten

und gehofft, dass die Geschichte so gut wie möglich endet. Deshalb ist es wichtig für mich,

dass das Thema mit Ernsthaftigkeit, Respekt und Vorsicht angegangen wird.

Magdalena Freckmann Durch die Gespräche mit den Holocaust-Überlebenden ist es mir ein persönliches Anliegen

geworden, dafür zu sorgen, dass ihre Geschichten nicht vergessen werden – und auch dafür,

dass so etwas nie wieder passiert. Das fängt schon damit an, dass man eine höhere Sensibi-

lität dafür entwickelt, wo heute noch Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung bestehen,

was in Deutschland ja leider häufig der Fall ist.