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Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule
3.12 Pädagogischer Freiraum
Um der Schule ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten für das Lernen auch über einzelne Fächer
hinaus zu ermöglichen, sind die Fachlehrpläne auf 26 Wochen ausgelegt. Bei insgesamt 38 Schul-
wochen steht damit ein pädagogischer Freiraum zur Verfügung, der von der Schule in Einklang mit
ihrem Profil gestaltet wird. Hierdurch können in der Klasse Lehrplanthemen entsprechend den Inte-
ressen der Kinder weiter vertieft und weiterführende Schülerinteressen und -bedürfnisse aufgegrif-
fen werden. Dazu gehören z.B. das Aufgreifen aktueller Tagesereignisse sowie die Gestaltung des
Schullebens einschließlich Klassenfahrten, Wanderungen, Schulfesten und Gottesdiensten.
4 Schulgemeinschaft und kommunale Bildungslandschaft
4.1 Grundschule als wohnortnahe Schule
Die Grundschule ist ein Ort des gemeinsamen Lernens und Lebens, wohnortnahes Bildungsange-
bot und Teil der heimatlichen Umgebung, nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern für die
gesamte Schulgemeinschaft. Die Zusammensetzung der Schülerschaft spiegelt die Vielfalt der
Bevölkerung im Einzugsgebiet wider. Jede Grundschule geht von Möglichkeiten und Bedürfnissen
am jeweiligen Standort aus und bezieht das unmittelbare Lebensumfeld der Kinder in den Unterricht
und das Schulleben ein. Zur gemeinsamen Gestaltung einer Kultur der Wertschätzung und der Rück-
sichtnahme tragen alle Mitglieder der Schulgemeinschaft bei. Sie haben Anteil an den Entscheidun-
gen, fühlen sich verantwortlich und identifizieren sich mit ihrer Schule.
4.2 Schule und Eltern als Bildungspartner
Schule und Eltern sowie Personen, die Bildungs- und Erziehungsverantwortung übernehmen, tragen
eine gemeinsame Verantwortung für die Kinder und deren erfolgreiche Bildungsprozesse. Die Grund-
schule gestaltet diese Beziehung im Sinne einer gelebten Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.
Die Familie ist der wichtigste und einflussreichste Bildungsort für das Kind und die Eltern sind der
wichtigste Bildungs- und Gesprächspartner für die Schule. Eine vertrauensvolle Kooperation von
Elternhaus und Schule unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler und
bereichert Unterricht und Schulleben. Die Grundschule zeigt eine wertschätzende Haltung gegen-
über allen Eltern und erkennt die Vielfalt von Familien und ihrer Lebensentwürfe an. In regelmäßigen
Gesprächen und verschiedenen Formen des Dialogs werden Informationen ausgetauscht sowie
gegenseitige Anregungen und Impulse aufgegriffen. Aus der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
mit Eltern ergeben sich wegweisende Anregungen zur Vernetzung der Schule innerhalb des regio-
nalen Umfelds, z.B. im Stadtteil, in der Gemeinde oder mit kulturellen Einrichtungen.