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Einsichten und Perspektiven 4 | 17
Die untere Abbildung zeigt den Zuwachs des AfD-
Ergebnisses seit 2013 abermals auf Wahlkreisebene. Jeder
Punkt stellt einen Wahlkreis dar und die Länder sind
nach dem Durchschnitt des AfD-Zuwachses sortiert. Die
gestrichelte horizontale Linie stellt den bundesweiten
durchschnittlichen AfD-Zuwachs dar.
Man erkennt, dass alle ostdeutschen Länder (mit Aus-
nahme Berlins) am ganz rechten Rand der Abbildung zu
finden sind. Die AfD konnte hier also in allen Wahlkreisen
überdurchschnittlich hohe Zuwächse im Vergleich zu 2013
einfahren. Lediglich ein einziger ostdeutscher Wahlkreis in
Brandenburg (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-
Fläming II) liegt mit 7,8 Prozent AfD-Zugewinn unter dem
bundesdeutschen Schnitt. In Schleswig-Holstein, Hamburg
und dem Saarland ist der Zuwachs der AfD durchschnitt-
lich am geringsten ausgefallen. Kein einziger Wahlkreis liegt
hier über der horizontalen Linie. Auch in Niedersachsen
konnte die AfD nur im Wahlkreis „Salzgitter – Wolfenbüt-
tel“ überdurchschnittlich hohe Erfolge erzielen.
Die Wahlkreise, in denen die AfD die größten Erfolge
feiern konnte, liegen alle in Sachsen. In fünf Wahlkreisen
(Görlitz, Mittelsachsen, Bautzen I, Meißen und Sächsi-
sche Schweiz – Osterzgebirge) liegen die Zugewinne im
Vergleich zur Wahl 2013 sogar um die 25 Prozentpunkte.
In all diesenWahlkreisen hat die AfD ebenfalls die meisten
Zweitstimmen bekommen und gewann in den Wahlkrei-
sen Görlitz, Bautzen I und Sächsische Schweiz – Osterzge-
birge außerdem ihre drei Direktmandate für die Abgeord-
neten Tino Chupralla, Karsten Hilse und Frauke Petry.
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Mobilisierung durch Populismus?
Bereits im ersten Beitrag dieser Serie zur Bundestags-
wahl 2017 wurde der mobilisierende Effekt der AfD
untersucht und mit anderen europäischen Ländern ver-
glichen. Das Ergebnis war auch hier nicht eindeutig, denn
rechtspopulistische Parteien können sowohl in einem
Kontext von Mobilisierung als auch von Demobilisie-
rung Erfolge einfahren.
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Mobilisierende Wirkung haben
33 Frauke Petry hat allerdings bereits kurz nach der Wahl erklärt, dass sie
nicht der Fraktion der AfD im Bundestag angehören will und sitzt seitdem
als unabhängige Abgeordnete im Bundestag. Sie ist mittlerweile auch aus
der AfD ausgetreten.
34 Vgl. Daniel Stockemer: The success of radical right-wing parties in Wes-
tern European regions – new challenging findings, in: Journal of Contem-
porary European Studies (2016), S. 1–16, hier S. 11 f.
Wahlnachlese 2017
Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage der Daten des Bundeswahlleiters
Veränderung des AfD-Ergebnisses auf Wahlkreisebene zwischen den Bundestagswahlen 2013 und 2017