LehrplanPLUS Grundschule - page 78

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Fachprofile der Grundschule
EVANGELISCH
4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
In besonderer Weise wird im Fach Evangelische Religionslehre zunächst die Zusammenarbeit mit
den anderen an der jeweiligen Grundschule vertretenen Konfessionen, insbesondere mit dem katho-
lischen Religionsunterricht angestrebt. Im Erproben verschiedener Möglichkeiten der Kooperation
können Gemeinsamkeiten entdeckt und unterschiedliche konfessionelle Zugänge und Entwicklun-
gen bedacht werden. Dies dient einem besseren Verständnis der eigenen Konfession ebenso wie
der Einübung ökumenischer Gesprächsfähigkeit. Darüber hinaus wird in Beziehung zu anderen
Religionen und Weltanschauungen Dialogfähigkeit angebahnt.
Auf Grund seiner dialogischen Offenheit und seines breiten Themenspektrums eignet sich der evan-
gelische Religionsunterricht aber auch für fächerverbindendes Denken und Kooperieren. Im Dialog v. a.
mit Ethik, Deutsch, Kunst, Musik und dem Heimat- und Sachunterricht leistet er einen eigenständigen
Beitrag, die Welt wahrzunehmen, zu deuten und zu verstehen und einen Sinn im Leben zu entdecken.
Durch einen sprachsensiblen Unterricht werden für mehrsprachige Schülerinnen und Schüler die sprach-
lichen Voraussetzungen für gelingendes Lernen und erfolgreichen Kompetenzerwerb geschaffen.
5 Beitrag des Faches Evangelische Religionslehre zu den
übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
Das Fach Evangelische Religionslehre leistet Beiträge zu vielen der schulart- und fächerübergreifen-
den Bildungs- und Erziehungsziele. Folgende sind dabei besonders zu nennen:
5.1 Soziales Lernen, Familien- und Sexualerziehung
Ausgehend vom christlichen Menschenbild geht es im evangelischen Religionsunterricht häufig um
die Frage, wie Leben und Zusammenleben gelingen kann. Vor allem die Geschichten von Jesus, sein
Leben und Wirken, geben wichtige Impulse für den achtsamen Umgang mit sich und den anderen,
mit Konflikten, mit Schuld und Vergebung. Im Bereich des Sozialen Lernens sowie für die Familien-
und Sexualerziehung ergeben sich damit vielfältige Lernchancen.
5.2 Kulturelle und Interkulturelle Bildung
Der evangelische Religionsunterricht leistet zu einer Kulturellen und Interkulturellen Bildung einen
besonderen Beitrag. In der Auseinandersetzung mit der eigenen Religion und Konfession nehmen
Schülerinnen und Schüler wesentliche Ausdrucksformen der christlich-abendländischen Kultur wahr.
Auf dieser Basis wachsen Verständnis und Wertschätzung z.B. für christliche Kunst und Musik, auch
für Kirchenräume und deren Bedeutung. Ergänzend dazu lernen die Kinder, wie wichtig es ist, sich
mit fremden Religionen und Weltdeutungen von Anfang an sachlich fundiert auseinanderzusetzen
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