Berufliche Orientierung

Die Zeit nach der Schule rückt am Gymnasium nicht erst mit dem Abitur ins Blickfeld. Vielmehr folgt die Berufliche Orientierung am Gymnasium einem Gesamtkonzept, dessen Ziel es ist, die Schülerinnen und Schüler nachhaltig dazu zu befähigen, eigenständig eine reflektierte, kriteriengeleitete Berufswahlentscheidung zu treffen (Berufsfindungskompetenz).

Als schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel im LehrplanPLUS ist die Berufliche Orientierung fester Bestandteil gymnasialer Bildung und verbindliche Querschnittsaufgabe aller Fächer. Sie ist im Unterricht aller Fächer und Jahrgangsstufen verankert.

Die Berufliche Orientierung wird darüber hinaus an zentralen Ankerpunkten ab der Mittelstufe besonders berücksichtigt.

Drei zentrale Ankerpunkte der Beruflichen Orientierung am Gymnasium bieten vielerlei Möglichkeiten, den Schülerinnen und Schülern die attraktiven Chancen und Möglichkeiten von Beruf und Studium systematisch näher zu bringen und eröffnen insbesondere durch die Kooperation mit der wissenschaftlichen und beruflichen Praxis Erfahrungsräume, in denen die Lernenden ihre berufsbezogenen Interessen erkunden und vertiefen können:

• In der neunten Jahrgangsstufe stehen im Modul zur beruflichen Orientierung inhaltlich vor allem die Berufsorientierung und die Möglichkeit einer Berufsausbildung im Zentrum. In diesem Rahmen kann auch die Vor- und Nachbereitung sowie die pädagogische Begleitung des Betriebspraktikums stattfinden, das der Großteil der Gymnasien durchführt, um den Schülerinnen und Schülern einen ersten Einblick in die reale Arbeitswelt zu ermöglichen.
• In der elften Jahrgangsstufe ist im Projekt-Seminar zur beruflichen Orientierung ein fachspezifisches, berufsweltbezogenes Projekt, das mit außerschulischen Partnern (z. B. regionalen Unternehmen) durchgeführt wird, zentrale Basis des zweiten Ankerpunktes der Beruflichen Orientierung. Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler einen konkreten Einblick in die moderne Arbeitswelt und können ausgehend von diesen Erfahrungen und im Abgleich mit ihren bisherigen Erkenntnissen für sich passende Studiengänge und Ausbildungswege konkretisieren.
• In der Q12 und der Q13 setzen die Schülerinnen und Schüler diesen Orientierungsprozess im Aufbaumodul zur beruflichen Orientierung weiter fort. Dabei vertiefen sie ihre Berufswahlkompetenz und erarbeiten einen Plan für ihren nachschulischen Bildungsweg. Kernelement des Aufbaumoduls zur beruflichen Orientierung sind fünf „Projekttage“ (Selbsterkundung, Berufserkundung, Studienerkundung, Bewerbung und Reflexion) sowie deren Vor- und Nachbereitung. Davon ausgehend erhalten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, ihren beruflichen Orientierungsprozess individuell zu vertiefen.

Qualität und Verbindlichkeit der Beruflichen Orientierung an den drei Ankerpunkten werden durch jeweils eigenständige Fachlehrpläne sowie das entsprechende Fach- und Jahrgangsstufenprofil der Beruflichen Orientierung im LehrplanPLUS sichergestellt. Hierfür sorgen auch die Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung in Bayern sowie die Leitlinien des Berufswahl-SIEGELs.

Weitere Angebote zur Beruflichen Orientierung sehen die schulspezifischen Umsetzungskonzepte am jeweiligen Gymnasium vor, die gemeinsam mit der Schulgemeinschaft vor Ort entwickelt werden. Hierfür verfügt jedes Gymnasium mit der Koordinatorin bzw. dem Koordinator der beruflichen Orientierung über eine Funktionsträgerin bzw. einen Funktionsträger, die bzw. der das Informations- und Beratungsangebot an der jeweiligen Schule stufenübergreifend koordiniert. Zudem steht den Schülerinnen und Schülern an jeder Schule eine Beratungslehrkraft zur Verfügung, die sie bei der Studien- und Berufswahl unterstützt.