Israel-Fachtag
Kultusministerin Anna Stolz (2.v.l.) beim Israel-Fachtag ©Matthias Balk

Vorträge und Impulse für mehr als 160 Teilnehmer am Israel-Fachtag in München.

MÜNCHEN. Beim heutigen Israel-Fachtag im Bayerischen Landtag haben mehr als 160 Teilnehmer das Land Israel und seine Gesellschaft näher kennengelernt – direkte Begegnungen vor Ort können derzeit nicht stattfinden. Verschiedene Fachvorträge und Impulse thematisierten die immensen aktuellen Herausforderungen, die Israel bewältigen muss. Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Kultusministerin Anna Stolz eröffneten die Veranstaltung.

Unter den Teilnehmern waren vor allem Schülerinnen und Schüler, die sich in diesem Schuljahr für das sogenannte „Young Leadership Programm“ beworben haben, sowie Lehrkräfte aus den Bewerberschulen. Mit dem „Young Leadership Programm“ wird besonders begabten und gesellschaftlich engagierten Schülerinnen und Schülern eine Studienfahrt nach Israel ermöglicht. Erstmals konnte in diesem Schuljahr auch eine entsprechende Studienfahrt für Lehrkräfte angeboten werden. Aufgrund des Terrorangriffs der Hamas mussten die geplanten Studienfahrten jedoch abgesagt werden.

„Die Freundschaft mit Israel gehört zur DNA unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Dabei bieten die Studienfahrten des ‚Young Leadership Programms‘ jungen Menschen die Chance, dieses großartige Land und seine Leute besser kennenzulernen. Gleichzeitig macht es durch die Vielzahl von Begegnungen stark gegen Antisemitismus. Ich hoffe deswegen, dass auch bald wieder Studienfahrten nach Israel möglich sein werden“, betonte Kultusministerin Anna Stolz. Sie dankte vor allem Harry Habermann, der das Programm seit Jahren finanziell großzügig unterstützt, und der Bildungsausschussvorsitzenden Dr. Ute Eiling-Hütig, die sich intensiv für die Durchführung des Israel-Fachtags eingesetzt hat, sowie der Landtagspräsidentin, die die Räumlichkeiten des Landtags zur Verfügung gestellt hat und damit der Veranstaltung eine besondere Bedeutung verleiht.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner sagte: „Es ist tragisch, dass wir heute nicht unter anderen Vorzeichen zusammenkommen können: Dass Israel von der Hamas in diesen Krieg gezwungen wurde, um seine Existenz zu sichern, dass sich die antisemitischen Taten auf einem Allzeithochniveau bewegen und das antisemitische Grundrauschen sehr laut und der gesellschaftliche Aufschrei dagegen zu leise ist. Umso mehr sage ich aus tiefer Überzeugung: Wir bleiben stabil. Israel kann sich auf Bayern verlassen – und Sie alle, die zum Israel-Fachtag gekommen sind und sich auf das Verstehen einlassen, machen mir dabei Mut und Hoffnung.“

Tayla Lador-Fresher, Generalkonsulin des Staates Israel in München, die kurzfristig ihre Teilnahme absagen musste, teilte mit: „Es ist mein Herzensanliegen, Israel als ein vielseitiges und vielfältiges Land Schülerinnen und Schülern näherzubringen. Es schmerzt, dass die geplanten Studienfahrten nach Israel abgesagt werden mussten. Nach dem schrecklichen Massaker der Hamas am 7. Oktober und dem in ganz Europa stark ansteigenden Antisemitismus bin ich umso dankbarer, dass ein Israel-Fachtag im Bayerischen Landtag stattfindet. Tage wie diese sind sehr wichtig, um zu lernen und sich auszutauschen und sie zeigen uns, dass Bayern solidarisch an der Seite Israels steht. Deshalb bin ich besonders traurig, heute aufgrund von Krankheit nicht persönlich dabei gewesen zu sein.“

Dr. Gisela Dachs, Professorin am Europäischen Forum der Hebräischen Universität Jerusalem, beleuchtete die israelische Gesellschaft vor und nach dem 7. Oktober 2023. Anschließend referierte der Journalist und Filmemacher Richard C. Schneider zum Thema: „Die Macht der Medien – welche Verantwortung haben Medien in krisenhaften Zeiten?“. Am Nachmittag fanden für die Teilnehmer verschiedene Gesprächsforen mit Fachvorträgen statt. Das Themenspektrum war dabei weit gestreut, so ging es neben den politischen und militärischen Konflikten beispielsweise um die israelische Wirtschaft und Gesellschaft , um Austausch und Studienmöglichkeiten, um die Rolle sozialer Medien und von KI, um die Bildungsangebote des Ghetto Fighter‘ House (Haifa) sowie um Israelfeindschaft und Antisemitismus.

Zum Abschluss des Fachtags diskutierten die Abgeordneten Markus Rinderspacher (SPD), Florian Streibl (Freie Wähler) und Gabriele Triebel (Bündnis 90/Die Grünen) sowie der Antisemitismusbeauftragte Dr. Ludwig Spaenle und der Psychologe Ahmad Mansour über die Perspektiven der bayerisch-israelischen Beziehungen im Hinblick auf die Situation seit Oktober 2023.

Stand: 26. Juni 2024

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    Kultusministerin: „Wissen über Israel ist ein wirksamer Schutz gegen Antisemitismus“